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Samstag, 26. Januar 2013

Götter des Missmanagements

Schlimmer geht immer. Was passiert zum Beispiel, wenn bei airberlin ein einziges Crewmitglied die Dreistigkeit besitzt, sich krank zu melden? Der Flug wird um zwei Stunden verschoben, da der einzige Springer erstmal aus der Hauptstadt angekarrt werden muss.

Wenn man direkt fliegt, ist das reichlich unproblematisch. Doch die geröteten Gesichter und geschwollenen Hälse der Passagiere mit Anschlussflügen kann ich ob dieser Begründung recht gut nachvollziehen.

Glücklicherweise gehöre ich zur ersten Gruppe und darf mich auch weiterhin auf frühlingshafte Temperaturen freuen.

Freitag, 25. Januar 2013

Könige des Missmanagements

Wolltet ihr schonmal auf eine Party, aber musstet im Moment des Aufbruchs feststellen, dass das Geburtstagskind es versäumt hat, euch seine neue Adresse mitzuteilen? Im Gegenzug hat man selbst natürlich auch nicht nachgefragt, aber das lasse ich hier einfach mal unter den Tisch fallen...

Tja, und so endet ein vielversprechender Abend frühzeitig im Bett. Zumindest ist es da warm.

Donnerstag, 24. Januar 2013

Jetzt wird's tierisch

Tiere soll man nicht vermenschlichen. Aber mal ganz ehrlich, wenn Kater Karlchen auf meinem Bauch liegt und schnarcht, fällt es sehr schwer, gerade das nicht zu tun. In ihrem durchaus kalkulierenden Wesen sind unsere kuscheligen Mitbewohner ja auch definitiv mit uns vergleichbar.

Das gilt übrigens auch für noch kleinere Lebewesen. Zum Beispiel hatte ich mal ein Degu mit Schluckauf. Ich hatte mir nie vorstellen können, dass diese völlig überflüssige autogene Ruhestörung bei Tieren überhaupt möglich ist.

Was den Nager allerdings menschlich wirken ließ, war der Wutanfall, den der Kleine bekam, als die Störung nicht aufhören wollte. Wie wahrscheinlich jeder von euch konnte ich diese Gefühle hundertprozentig nachvollziehen. Und so ernst ich ihn auch nehmen wollte, ein eichhörnchengroßer Kuschelkamerad, der ein stinksaures, hochtönendes Quietschen von sich gibt und vor Ingrimm erbebt, ist einfach zu niedlich.

Ja, man soll Tiere nicht vermenschlichen. Sie haben eigene Ansprüche an Ruhezeiten, an ihren Lebensraum und an ihre Ernährung. Aber auch der Homo Sapiens ist nur eine Tierart - wir haben also bereits einige Ähnlichkeiten. Und auf dieser Basis dürfen wir in meinen Augen durchaus das ein oder andere Gemeinsame feiern und dabei feststellen: Tiere sind auch nur Menschen.

Mittwoch, 23. Januar 2013

Voll vernetzt

Als jemand, der die letzten fünf Jahre hartnäckig auf den Erwerb eines Smartphones anstelle einer 20-Euro-Schleuder, die zum telefonieren völlig ausreichte, verzichtet hat,  gebe ich mich heute geläutert: ich möchte mein S3 nicht missen, es ist eine große Bereicherung für mein Leben.

Ich finde es großartig und ein wenig erschreckend, wie sämtliche elektronischen Geräte, die ich in der letzten Dekade gekauft habe oder zumindest erwerben wollte, in einem einzigen handlichen Gerät Platz finden. Vom Navi über den Fernseher bis hin zur hochwertigen Videokamera ist alles dabei. Voll vernetzt kann ich im Bett, in der Badewanne oder wo auch immer in unserer Wohnung all meine Musik und Hörspiele genießen, oder auch in meinen Ebooks schmökern.

Besser organisiert bin ich nun auch. Alle früheren Versuche, mich via Taschenkalender auf die Reihe zu kriegen, sind spätestens auf Seite Drei kläglich gescheitert. Jetzt blinkt und hupt das Ding in meiner Tasche in den fröhlichsten Farben und Tönen, um mich an Geburtstage und Arzttermine zu erinnern.

Nur in einem ist das vermaledeite Gerät nicht zu gebrauchen. Es ersetzt einfach nicht die Wärme eines tiefgehenden Gesprächs mit einem echten Menschen. Und das ist auch gut so.

Dienstag, 22. Januar 2013

Morgenstund

Gesunde und  ausgewogene Ernährung ist für mich ein wesentlicher Schritt auf dem Weg in die Zufriedenheit. Ich habe in MeinVZ-Zeiten mal eine Gruppe entdeckt, die den schönen Namen "Wer täglich frühstückt hat sein Leben echt im Griff" trug. Damals war ich zwar noch Lichtjahre von einer Umsetzung dessen entfernt, aber die These klang für mich absolut glaubwürdig.

Heute klappt es, jedenfalls an den meisten Tagen. Und tatsächlich bringt mir die morgendliche Routine die erhoffte Standfestigkeit. Es ist ein wahrer Segen, täglich etwas Zeit zum Durchatmen zu haben, bevor man in den Alltag eintaucht. Selbst, wenn es sich nur um eine Viertelstunde handelt, denn immerhin gehört diese voll und ganz mir und meiner Familie.

Zwischen Action-Träume und die Fahrt zur Arbeit gehört ein bisschen Leben, ein Ausblick auf die schönen Dinge, die heute noch passieren. Und ein Nutellabrot.

Ich bin gespannt, ob und wann ich Punkt zwei auf der Liste regelmäßig in den Griff bekomme: zeitig zu Bett gehen. Heute steht jedenfalls noch ein dickes Minus dahinter.

Montag, 21. Januar 2013

Hart aber fair

So schön und gerecht Demokratie auch ist, sie ist einfach nicht auf jede Situation anwendbar. Wenn beispielsweise eine neue Band ihren Namen sucht, ist kein Vorschlag durchsetzbar, der nicht von allen mitgetragen wird.

Mit der Situation, einen Namen und damit eine Identität aufgedrückt zu bekommen, müssen wir alle bereits am Anfang unserer Existenz klarkommen. Wie grausam wäre es, das noch einmal durchleben zu müssen, erneut ohne auch den geringsten Einfluss nehmen zu können? In manchen Fällen benötigt man ein Vetorecht für alle.

So kann es durchaus sein, dass wir zu mehreren beisammensitzen und ein absolutes Höchstmaß an Kreativität an den Tag legen, aber leider aufgrund eines Mangels an Schnittmengen zu keinem verwertbaren Ergebnis kommen. Was wir dann am Ende des Abends in den Händen halten, ist in aller Regel eine sehr lange Liste geistiger Ergüsse, die sich gen Ende mit exponentiell zunehmender Beliebigkeit schmückt. Denn wenn man nach ausgiebiger Denkarbeit zu ermatten beginnt, versucht man automatisch, es sich leichter zu machen. Schnell wird dann alles vorgeschlagen, was einem gerade ins Auge springt: "Kommt, wir nennen uns Das rockende Bücherregal!" "Och, öhm..."

Wahrscheinlich kann man ganz allgemein sagen: je gerechter ein Ergebnis für alle sein soll, desto länger dauert der Entscheidungsprozess. Doch mühsam hin oder her, für dieses Ziel nehme ich mir gerne die notwendige Zeit.

Sonntag, 20. Januar 2013

And the winner is...

Endlich wieder ein Wahltag! Selten bin ich so gerne in die Schule gegangen, insbesondere an einem Sonntag. Für mein Entertainment ist der heutige Ausgang reichlich egal, denn der Unterhaltungswert insbesondere der Berichterstattung ab 18:00 Uhr aber auch des gesamten Tagesablaufs ist für mich unvergleichlich.

Herrlich, wie es bei der eigentlich geheimen Abstimmung so vielen auf die Stirn geschrieben steht, wem sie ihre Gunst schenken. Einige scheinen nicht weit davon entfernt, sich die aktuelle Kampagne über beide Wangen tätowieren zu lassen. Doch meist fallen sie lediglich auf die Taktik zurück, sich mit farblich abgestimmtem Schal gekonnt nebensächlich eindeutig zu positionieren.

Und dann der Trubel in der Wahlkabine - da gibt es immer was Neues. Beim letztenmal habe ich mich noch geärgert, dass ich mein Kreuz nur mit Bleistift machen durfte. Meine Vorstellung von Dokumentenechtheit ist eben eine andere. Heute wurde mir gesagt, dass ich bereits abgestimmt hätte. "BITTE WAS?!" "Naja, ihr Name ist schon abgehakt." "Ihr Problem, ich will jetzt wählen!" Durfte ich dann aber auch.

Richtig amüsant wird es am Abend. Toll,  diese langen Gesichter sämtlicher Färbung und die durchschaubaren immer gleichen Selbstbeweihräucherungen.

Alle sind sie Sieger! Da gibt es diejenigen, die jetzt regieren dürfen. Andere sind die Gewinner, weil sie den größten Stimmanteil auf sich vereinen und nur wegen der Schwäche des Koalitionspartners nicht ans Ruder dürfen. Wieder andere triumphieren, weil die anderen mehr Stimmen verloren haben als sie selbst. Am Kuriosesten bleibt für mich das Jubilieren, weil man weniger Verluste eingefahren hat als in den jüngsten Umfragen prognostiziert.

Ich könnte ja mal versuchen, dieses Gehabe in die Wirklichkeit zu übertragen. "Lieber Chef, die Gehaltserhöhung steht mir zu, weil ich beim letzten Job weniger Mist gebaut habe als erwartet." Könnte funktionieren...